Sagen wir mal so: Das lyrische Ich
geht sich oft verdammt auf die Nerven.
Meist wär’s ihm viel lieber, es ginge
im Gedicht um ganz andere Dinge.
Von denen gibt’s ja nun wirklich genug.
Zu blöd auch das Missverständnis, das Ich
sei immer der, der es schreibt. Mitnichten.
Vielmehr schreibt er über die Welt, aber
selbstverständlich wird er den Filter
der Subjektivität niemals los.
Sprache ist die Suppe der andern,
und darin schwimmt das eigene Selbst,
ob man’s ausdrücklich erwähnt oder nicht.
Am Ende kommt es nur darauf an,
was daraus gelöffelt wird: Ich oder
was einem sonst so dazwischen kommt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Bei dieser Gelegenheit
Zungenfertig und bereit, gegen die Wand zu reden, lauere ich auf das Wort, das mich heimsucht, das du mir endlich abverlangen sollst und das...
-
Man denkt sich nichts Böses, man liest vielleicht irgendwas oder hört gerade Musik oder schaut bloß in die Luft, und zack, ist ein Vers da, ...
-
Gebt zu, dass ich ein Schädling bin, einer, den man zertreten muss mit dem Stiefelabsatz. Ein Saboteur, ein Klassenfeind, ein Volksverräter,...
-
Zarte Gebilde aus Sonnenglast oder Zikadenlärm oder dem Duft reifen Korns zerbersten an Grillanzündern und Tanzgedudel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen