Samstag, 26. Juli 2025
Vorschlag zur Güte
Vergeistigt
Alte Jahrmarktsattraktion
Berufung
Mehr Stille
Sonntag, 13. Juli 2025
Gefährdete Entdeckung
Keiner soll sich dahinter verstecken.
Das geht nur mich etwas an.
Mein Schatz ist vergraben
in zerbröselnden Erinnerungen.
Und wenn das nicht genügen sollte,
kann ich immer noch Abschied nehmen
mittels gezielter Einbildung.
Dass mir da keiner hineinfällt!
Die Geschichten gehn weiter,
auch nach ihren Enden,
ihren schrecklichen, schrecklichen,
alles überwuchernden Enden.
Mittwoch, 9. Juli 2025
Gluthitze
Eigene Sorgen
Ich habe andere Sorgen
als die Sorgen der anderen.
Wer kann sich schon um alles kümmern.
Ich sicher nicht. Aber siehe da,
es hängt alles zusammen.
Was nicht stimmt mit der Welt
und nicht stimmt mit mir in ihr,
das hat alles damit tun,
was andre tun und lassen.
Gutes, das einen freut.
Schlechtes, das einen bekümmert.
Unsicheres, das einem droht.
Dummes, das einen ärgert.
Hässliches, das verstimmt.
All dieses Zeug halt.
Meine eigenen Sorgen
machen mir also die andern.
Da muss sich was ändern.
Dafür muss ich sorgen.
Das ist schon mal sicher.
Montag, 30. Juni 2025
Hetzrede
Grund
Theseus verlässt das Labyrinth
Sonntag, 29. Juni 2025
Probleme eines Besserwissers
Aber sie wird euch nicht gefallen.
Ihr müsstet eure Leben ändern,
und das wolllt ihr nicht. Das ist mir klar.
Das ist ja überhaupt das Problem,
dass ich so viele Lösung weiß
für so viele Probleme, aber
ihr sie nicht wahrhaben wollt.
Darum steht es so schlecht um die Welt.
Hörte hingegen jeder auf mich,
wären alle Probleme gelöst.
Ihr lacht und schüttelt eure Köpfe,
aber so ist es nun einmal doch.
Samstag, 28. Juni 2025
Freitag, 27. Juni 2025
Tieferes Verständnis
Ermahnung
dich zum Opfer zu stilisieren,
das von bösen Mächten verfolgt wird.
Nichts davon stimmt.
Keiner ist hinter dir her,
keiner bedroht dich.
Dazu bist du nicht wichtig genug.
Keiner sperrt dich weg,
keiner foltert dich,
keiner befiehlt deine Erschießung
oder will dich ans Kreuz nageln.
Warum erzählst du solche Sachen?
Was versprichst du dir davon?
Geilst du dich an dem Unglück auf,
das dir nie widerfahren ist?
Dir geht es gut, gib’s doch zu,
du stellst dir das alles nur vor,
um dich wichtig zu machen.
Keiner will das lesen,
keiner glaubt dir das,
du bist ganz allein mit dem Quatsch.
Ein Unbrauchbarer
irgendwie unangepasst,
nicht dazugehörig, schwierig,
nicht einzugliedern in das, was sein muss,
untauglich fürs Gewöhnliche,
sozusagen unberechenbar,
keiner, auf den man zählen kann,
wenn’s um Erwartbare geht,
zuverlässig unzuverlässig
in Sachen Normalität,
unangenehm erfinderisch
bei allem, was querliegt,
unverständlich, könnte man sagen,
geradezu abwegig,
verbohrt ins Rechthaben müssen,
verrannt ins Andersseinwollen.
keiner, auf den man hören will,
keiner, der einem schmeichelt,
ein Lästiger, Befremdlicher,
allzu Herausfordernder,
ein Unbrauchbarer, gewiss,
aber andererseits bitter nötig,
wenn sich irgendwas ändern soll
zum Bessren, sonst eher entbehrlich.
Mittwoch, 25. Juni 2025
Wehrlos
Mein Wort für euch
Dienstag, 24. Juni 2025
Gut gemeinter Rat
Montag, 23. Juni 2025
Schatz
in gängige Münze,
ist nicht mein Geschäft.
Ich zahle vielmehr
Stand der Dinge (Litanei)
Die Bosheit triumphiert über die Güte.
Der Irrsinn triumphiert über die Vernunft.
Der Krieg triumphiert über den Frieden.
Das Unrecht triumphiert über das Recht.
Die Gier triumphiert über die Verantwortung.
Die Angst triumphiert über die Fürsorge.
Das Leid triumphiert über die Freude.
Die Trauer triumphiert über das Glück.
Die Gleichgültigkeit triumphiert über die Solidarität.
Der Hochmut triumphiert über die Demut.
De Herrschsucht triumphiert über die Freiheitsliebe.
Die Lüge triumphiert über die Wahrheit.
Der Tod triumphiert über das Leben.
Der Wahn triumphiert über die Wirklichkeit.
Das Gegeneinander triumphiert über das Miteinander.
Der Egoismus triumphiert über den Gemeinsinn.
Die Geilheit triumphiert über die Würde.
Das Minderwertige triumphiert über über das Schöpferische.
Und was ist mit mir, was vermag all das,
was nicht nicht sein soll, über mich?
Zuweilen triumphiert meine Verzweiflung
über meine Zuversicht. Aber,
und es gibt ein Aber, ich glaube:
die Chöre der Engel triumphieren
über das Heer der heulenden Teufel.
Und das Ende wird von Ewigkeit her
triumphiert haben über den Schrecken.
Dienstag, 10. Juni 2025
Bezichtigung
Ein Menschheitsbeglücker
Augurisches
Montag, 9. Juni 2025
Monströs
ein Monstrum. Etwas, auf das man
mit den Fingern zeigt und lacht,
weil es so schrecklich anders ist.
Mit mir musste man nicht reden,
mir hatte man nichts zu sagen,
und wenn ich sprach, war man erstaunt,
wie wunderschön das klang, so schön,
dass man dringend weghören musste.
So ist das geblieben. Immer noch
bin ich hässlich und unsichtbar,
seltsam unhörbar, wenn ich rede,
obwohl ich doch, wie jedermann weiß,
nichts zu sagen habe.
Sonntag, 8. Juni 2025
Vom Laster gefallen
Gott mit Soße
Freitag, 6. Juni 2025
Kleiner Grenzverkehr
Donnerstag, 5. Juni 2025
Und siehe da
Mittwoch, 4. Juni 2025
Abgefertigt
ich mache es mir gerne leicht,
ich nehme, was kommt,
wie es kommt, und mache
daran so wenig wie möglich,
nur gerade so viel,
dass ich sagen kann:
So, das war’s, das ist jetzt
mein Gedicht, mehr gibt’s nicht.
Altklug
Montag, 2. Juni 2025
Überdrüssig
Weiterleben
Prosagedicht
Vorderste Front
Samstag, 31. Mai 2025
Eigenheim
Donnerstag, 29. Mai 2025
Ideal
Er wollte daran glauben,
das Gute müsse gewinnen.
Irgendwann. Und sei’s erst zuletzt.
Dann aber für immer.
Darin war er unbelehrbar.
Tatsachen galten ihm wenig.
Er zog das Mögliche vor.
Alle seine Hoffnungen scheiterten,
aber das hinderte ihn nicht daran,
weiterzumachen und sich einzusetzen
für Freiheit, Gerechtigkeit, Würde
und Wohlergehen jedes Einzelnen.
So einer wäre ich gern.
Mittwoch, 28. Mai 2025
Übers Sein
Passiönchen
Lyrisches Subjekt
Nachgelassenes Gedicht
Dienstag, 27. Mai 2025
Monstrostitätchen
Zwischenaufenthalt
beinahe täglich,
mein Leben zu ändern.
Was daraus wohl
geworden sein mag?
Montag, 26. Mai 2025
Programmatischer Unterschied
Freitag, 23. Mai 2025
Theologoumenon
und schaut zu und greift ein oder auch nicht,
wie’s ihm beliebt. Den Leuten passt das nicht.
Sie wollen, dass er gefälligst antanzt
und ihnen all ihre Wünsche erfüllt.
Aber Pusteblume. Kannste knicken.
Gott macht, was er will, und wirklich nur das.
Donnerstag, 22. Mai 2025
Trauergäste
Montag, 19. Mai 2025
Habenichts
Ich mache mir keine Sorgen.
Die machen mir andere.
Und das zur Genüge.
Ich hingegen möchte gern
einfach nur in Ruhe gelassen werden,
um schließlich so zu verenden,
wie es mir zukommt.
Das ist auch keine Lösung,
das gebe ich zu, aber doch
fast so etwas wie Freiheit.
Freitag, 16. Mai 2025
Donnerstag, 15. Mai 2025
Zergliederung
Wörter zu Pflugscharen (1)
Schachtelhalme schächten schichtweise
grausig grummelnde Grottenolme.
Wie bunt muss es noch werden,
damit dir die Farben ausgehn?
Hinter den Wäldern lauert der Sinn.
Das Zaumzeug verzögert den Zugzwang.
Jetzt ist die Stunde, in der wir
Prügel beziehen, ohne Versand-
kostenanteil. Das wäre ja gelacht.
Und dauert schon zu lange.
Auch die vierzehn Nothelfer
kriegen den dicken Eierkopf
nicht zurück auf die Mauer.
Also lernen wir um. Ab jetzt
können wir Kontrabass spielen.
Du weißt schon. Im Schwarzlicht.
Gerade das erledigt sich von selbst.
Ich sage nicht Fisch und nicht Fleisch.
Du sagst Hirnhautentzündung.
Am Ende sticht der Hafer
niemals das richtige Kind.
Autorensorgen
Muss ich es aufplustern? Muss ich
die Schminke dicker auftragen?
Ist es überhaupt richtig
angezogen für diesen Anlass
oder irgendeinen anderen?
Was stimmt vielleicht noch nicht mit mir
wenn Kostüm und Maske stimmen?
Bin ich etwa zu verständlich?
Oder muss ich mich unklarer
ausdrücken? Muss ich merkbarer
andern nach dem Munde reden?
Damit sie ein bisschen so tun,
als sei auch ich beinahe wichtig,
weil ich fast schon wie sie bin.
Je weniger ich zu sagen habe,
desto mehr Erfolg werde ich haben,
wenn ich angemessen viel rede
und bedeutungsvoll schweige.
Bin ich überhaupt exklusiv genug?
Populär genug? Muss ich mich
besser verkaufen, verstecken,
rar machen, der Schnittlauch
auf allen Suppen sein? Und dann,
als ob diese ganze Scheiße
noch nicht mühsam genug wäre,
muss ich mich auch noch fragen:
Was zum Teufel soll ich schreiben?
Montag, 12. Mai 2025
Mutwillige Anstalten
Samstag, 10. Mai 2025
Armer Poet
Auftritt des Nörglers
Invasiv
Spiegel
Fenster
Ästhetische Formel
So schrecklich schön, dass man
daran krepieren könnte.
Da gibt es keinen Abgrund,
in den sich zu stürzen,
und keinen Ozean,
in dem zu ersaufen.
keine Lösung wäre.
Ach, das ist Kunst.
Sonntag, 4. Mai 2025
Verkehrsfunk
Letztwillig
Solidarität
Gegenwart
Freitag, 2. Mai 2025
An einem ersten Mai
Donnerstag, 1. Mai 2025
Kehraus
Zirkus IV
Zirkus III
Zirkus I
Kuhwalzer
Mittwoch, 30. April 2025
Kinderkram
Ich weiß nicht, wer du bist.
Ich weiß nicht, wo du bist.
Ich weiß nicht, wie du aussiehst,
wie du riechst, wie du klingst.
Ich weiß nicht, was du denkst,
was du willst, was du tust.
Ich kenne deinen Namen nicht.
Ich weiß nicht, wo du wohnst.
Ich weiß nicht einmal.
ob es dich überhaupt gibt.
Aber ich sehne mich nach dir,
Ich weiß, ich könnte mich
auf der Stelle in dich verlieben,
wenn wir einander begegneten,
und würde sofort den Rest meines Lebens
mit dir verbringen wollen.
Du wärst nämlich der,
auf den ich immer gewartet hätte.
Ich weiß nicht, wie du das siehst,
Ich weiß nicht, ob du es wolltest.
Ich weiß schon gar nicht,
ob wir miteinander glücklich würden.
Das wird man dann schon sehen.
Entscheide du das. Mir ist es recht.
Ich will nur wollen, was du willst.
Ich weiß, man sagt das nicht,
aber ich brauche dich,
ich kann nicht leben ohne dich,
konnte es nie
und werde es niemals können.
Ich will darum daran glauben,
dass es dich gibt,
selbst wenn wir einander
niemals begegnen sollten.
Über Dichtkunst
ist einigermaßen lächerlich.
Da wird immer zu viel gesagt,
mehr, als irgendwer verantworten kann.
Und außerdem viel zu wenig.
Die Wirklichkeit bleibt ungerührt.
Als ob Gedichte keinen Unterschied
machten. Weil Wörter nie genügen,
auch wenn sie so schön Stoff und Gestalt
zusammenschmieden, dass es
eine Lust ist, dergleichen zu lesen.
Aber wer redet denn so? Niemand.
Also mach dir einfach mal klar,
dass nicht zu tun, was alle tun,
eine Bedingung von Kunst ist.
Sprache ist Wirklichkeit,
sie zu gestalten in bündiger Form,
ist Widerstand gegen Bestehendes
und, wenn es gut geht,
ein Akt der Revolution.
Montag, 28. April 2025
Beiläufiger Wahn VIII
Beiläufiger Wahn VII
Beiläufiger Wahn VI
Beiläufiger Wahn V
Beiläufiger Wahn IV
Beiläufiger Wahn III
verdunstet mein Wort mir
in der Hitze des Gefechts
noch vor dem Aufprall.
Beiläufiger Wahn II
Beiläufiger Wahn I
Freitag, 25. April 2025
Vestibül
die Sonne scheint und die Leute suchen
nach Butter und nach grobkörnigem Sand,
dann ist mir stets, als flögen beizeiten
Schrebergärten ums offene Feuer.
Ein jeder Hering ist schrecklich einsam.
Komm ins Zelt, wo der heilige Bär wohnt.
Mit Kuchen und Wein fliehen die Spiele
bis an die scheuen Ränder der Herde.
Mauer um Mauer zerstäubt, wie du weißt.
Schlingpflanzen drehen uns lange Nasen.
Nicht nur die Fahnen kitzeln die Winde.
Am Ende will es mal wieder keiner
gewesen sein. Auch du nicht. Während ich
das Gummi-Kreuz auf mich nehme zum Tanz.
Eine Seekuh namens Carmen
das Badesalz, eine Erinnerung
an schwierige Vorschläge.
Ein Duft weht herüber,
als hätten Engel gekotzt.
Palmenhaine strotzen von Licht.
Bleiben wir auf dem Teppich,
was soll aus uns werden,
wenn ich einmal nicht mehr bin.
Auch ich bin das Badesalz,
doch die Fichtennadel erreicht
nicht mehr das rettende Ufer.
Das Meer ist zu groß für uns beide.
Die Wüste schlingert und sinkt.
Da ist nichts mehr zu machen.
Komm bitte wieder nach Hause
oder wo du sonst hinwillst.
À bientôt
Donnerstag, 24. April 2025
Einem Enttäuschten
Mittwoch, 23. April 2025
Fragment über Natur
Eine kleine Mondnacht
Dienstag, 22. April 2025
Lenz
Aufklärung
Samstag, 19. April 2025
Ars vivendi
Zurückweisung
Freitag, 18. April 2025
Mittwoch, 16. April 2025
Resignation und Aufbegehren
Kleine Apokalypse
Dienstag, 15. April 2025
Lehrgedicht (Vom Ereignis)
Dementi
Ausreden lassen
Samstag, 12. April 2025
Dies irae, dies illa
Freitag, 11. April 2025
Schnuppe
Ein Dichter
Vorschlag zur Güte
Weißt du denn was Besseres? Ich auch nicht. Lass uns also miteinander ausharren und das Ende erwarten. Dann sehen wir weiter.
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Man denkt sich nichts Böses, man liest vielleicht irgendwas oder hört gerade Musik oder schaut bloß in die Luft, und zack, ist ein Vers da, ...
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Gebt zu, dass ich ein Schädling bin, einer, den man zertreten muss mit dem Stiefelabsatz. Ein Saboteur, ein Klassenfeind, ein Volksverräter,...
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Zähl bis drei. Dann weißt du Bescheid, Dann weißt du genau, wer dich was. Hörst du ’s ? Na bitte, ich s ag’s ja.