Jedes Gedicht, finde ich,
ist einigermaßen lächerlich.
Da wird immer zu viel gesagt,
mehr, als irgendwer verantworten kann.
Und außerdem viel zu wenig.
Die Wirklichkeit bleibt ungerührt.
Als ob Gedichte keinen Unterschied
machten. Weil Wörter nie genügen,
auch wenn sie so schön Stoff und Gestalt
zusammenschmieden, dass es
eine Lust ist, dergleichen zu lesen.
Aber wer redet denn so? Niemand.
Also mach dir einfach mal klar,
dass nicht zu tun, was alle tun,
eine Bedingung von Kunst ist.
Sprache ist Wirklichkeit,
sie zu gestalten in bündiger Form,
ist Widerstand gegen Bestehendes
und, wenn es gut geht,
ein Akt der Revolution.
Mittwoch, 30. April 2025
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