Donnerstag, 31. Juli 2025

Denn der Orangenhain
kann gar nicht anders,
als herrlich zu duften,,
und die Sonne muss scheinen
wie eine Königin. 

Mittwoch, 30. Juli 2025

Bekenntnis zur Apokalypse

Ich sag’s lieber gleich,
ich bin für den Weltuntergang
durchaus zu haben.
Wenn alles zu Grunde geht,
passt mir das gut ins Konzept.
Denn die Leute sind mies,
und keiner will auf mich hören.
Wie soll das gut gehen können?
Die Welt ist ein Irrenhaus,
ein Schlachtfeld, ein Arbeitslager.
eine Kobaltmine, ein Wochenmarkt,
ein Folterkeller, ein Freizeitpark,
eine Wurstfabrik und ein Katzencafé.
Man verzeihe mir bitte
meine grobianische Ausdrucksweise. 
Hinzukommt, das alles
müsste gar nicht so sein.
Es ist aber so. Weil nämlich
die Leute es machen, 
wie es nun einmal ist.
Wenn also alles das aufhört,
wenn das Böse und Dumme
auf Nimmerwiedersehen verschwindet,
mit welchem Ach und Krach auch immer,
und endlich Platz wird für Besseres,
dann soll mir das recht sein. 

Et in Arcadia

Als ich dich liebte,
war ich glücklich.
Als du mich nicht liebtest,
war ich unglücklich.
Das ist unsere Geschichte,
die kann mir keiner nehmen. 

Ort und Stelle

Denken Sie weiter,
hier gibt’s nichts zu sehn.
Hier ist alles schon weggeschaut.
Lassen sie mich durch,
ich bin auch irgendwas.
Wenn das Rettende kommt,
wächst die Zudringlichkeit.
Viel zu viel Blut. Muss das sein?
Körperteile ergeben ein Bild,
das kein Bild mehr ergibt.
Erst ging alles so schnell,
jetzt dauert es allen zu lange.
Der Weltzustand ist ab sofort
ein Schienenersatzverkehr.
Bis dann wieder anderswo
auch was passiert. Schau mal,
wie die alle gaffen.
Das muss doch nicht sein.
Denken Sie an die Kinder.

Dienstag, 29. Juli 2025

Aktionsplan

Die Welt ist schlecht.
Drum gib ihr was aufs Maul.
Wenn sie sich bessert, gut.
Wenn nicht, hast du doch
deinen Spaß gehabt. 

Asche

Ich bin ein Nichts
und möcht es gerne bleiben.
Ich tanze aus der Reihe,
bis mich keiner sieht.
Mich findet niemand.
Auch ich mich nicht.
Die unhörbaren Lieder,
die ich immer singe, 
versteht eh kein Schwein.
Und so soll es auch sein.
Der Rest ist Stille. 
Das Ende ist gewiss.
Mehr will ich nicht.
Dass keiner meiner je
wieder sich erinnern wird,
gilt mir als ausgemacht.
Ach, ich verschwinde gern.
Und bin ja fast schon weg.
Ich will nur eins: 
Nach mir soll nichts,
rein gar nichts von mir bleiben.
Auch Asche nicht.

Samstag, 26. Juli 2025

Vorschlag zur Güte

Weißt du denn was Besseres?
Ich auch nicht. Lass uns also
miteinander ausharren
und das Ende erwarten.
Dann sehen wir weiter. 

Vergeistigt

Wehe dir, wenn du
Wort für Wort deiner Spur folgst
bis zur Mauer, der alten,
zerbröckelnden Mauer
dieses Lebens. Neuer Bewuchs
kündet so schön vom Ende.

Alte Jahrmarktsattraktion

Hau den Lukas,
zeig allen, wie stark du bist,
lass es bimmeln!
Aber warum eigentlich?
Den Lukas nicht zu hauen 
und es nicht bimmeln zu lassen,
wäre vielleicht eher ein Zeichen
innerer Stärke gewesen. 

Berufung

Nicht mit mir, das steht fest.
Aber ohne mich
geht es halt auch nicht,
das muss ich schon sagen. 

Mehr Stille

Bin eures Geschwätzes so müde
und  meines eigenen auch.
Mehr Stille, viel mehr Stille tut not,
um das Wort hören zu können,
das eine Wort, das befreit.

Sonntag, 13. Juli 2025

Gefährdete Entdeckung

Die Zwieselbeere ist auch so eine Sache.
Keiner soll sich dahinter verstecken.
Das geht nur mich etwas an.
Mein Schatz ist vergraben
in zerbröselnden Erinnerungen.
Und wenn das nicht genügen sollte,
kann ich immer noch Abschied nehmen
mittels gezielter Einbildung.
Dass mir da keiner hineinfällt!
Die Geschichten gehn weiter,
auch nach ihren Enden,
ihren schrecklichen, schrecklichen,
alles überwuchernden Enden.

Mittwoch, 9. Juli 2025

Gluthitze

Was war, schmilzt weg.
Was bleibt, verdorrt.
Was soll nur werden
aus dieser sinnlos verschwitzten
Sommerwelt?

Eigene Sorgen

Ich habe andere Sorgen
als die Sorgen der anderen.
Wer kann sich schon um alles kümmern.
Ich sicher nicht. Aber siehe da,
es hängt alles zusammen.
Was nicht stimmt mit der Welt
und nicht stimmt mit mir in ihr,
das hat alles damit tun,
was andre tun und lassen.
Gutes, das einen freut.
Schlechtes, das einen bekümmert.
Unsicheres, das einem droht.
Dummes, das einen ärgert.
Hässliches, das verstimmt.
All dieses Zeug halt.
Meine eigenen Sorgen
machen mir also die andern.
Da muss sich was ändern.
Dafür muss ich sorgen.
Das ist schon mal sicher.

Orantenhaltung

Gib. Gib. Gib. Mach. Mach, Mach.  Lass nicht zu.  Und gewähre doch. Das hast du gut gemacht, vielen Dank. Hab ich dir heute schon gesagt, da...